Blühender Osten - Wilde Landschaft - Roland Gebert - Fotoreportage

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Blühender Osten - wilde Landschaft

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Die Sachsen-Galerie beinhaltet auch einige Industriebauten, die einst für den Osten große Bedeutung hatten. Das Zündwarenwerk Riesa produzierte über eine Million Zündholz-Schachteln pro Tag; oder das Leinenwerk Freiberg stellte Zelte vorwiegend für den Export her, die sich in Katalogen von Neckermann und Quelle wieder fanden.

HO-Theatercafe Bad Elster, Bahnhofstraße (2001). Ursprünglich als Milchbar genutzt, war die Attraktion des Hauses eine von unten beleuchtete Tanzfläche. 1988 wurde das Haus wegen geplanter Sanierung leer gezogen. Es verfiel und musste im Jahr 2005 abgerissen werden.

Warten auf Trabbi, Bautzen, Bleichenstraße (2003). Der Bogen gehört zum Eisenbahnviadukt der Strecke Bautzen-Dresden. Er wurde in den Jahren 1845/46 erbaut, 1945 zerstört, und in den Jahren 1952/53 wieder aufgebaut. Die Garagen vom Typ „Dresden“ entstanden zwischen 1978 und 1979.

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Borna, Reichsstraße (2005). Im Untergeschoss des reich verzierten, 1880 erbauten Hauses (3. von links) befand sich zu DDR-Zeiten ein Lampengeschäft. In der Wendezeit zog ein „Minitextilgeschäft“ ein. Seit 1997 steht das Haus leer.

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Chemnitz, Beckerstraße (2001). Die im 19. Jahrhundert gegründete Firma mit mechanischer Weberei stellte Strümpfe her. Später wurden hier Handschuhe gefertigt. Nach 1952 entstand die Möbelstoff- und Plüschweberei, genannt „Möplü.“ Mit der Privatisierung im Jahre 1990 wurde der Betrieb in die Liquidation geführt.

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Chemnitz, Waplerstraße (2001). In den 1920er Jahren als Strumpffabrik erbaut, dienten die Gebäude im zweiten Weltkrieg der Firma Astra als Produktionsstätte. So wurden in dieser Zeit u. a. Teile für Maschinengewehre und Maschinenpistolen hergestellt. Ab den 1950er Jahren zog die Nadel- und Palatinenfabrik ein. Sie war erst dem Kombinat für Strickmaschinenbau-Erzeugnisse, später dann dem Kombinat “Textima“ angegliedert.

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Coswig, Lutherstraße/Ecke Wettinplatz (2004). Der Pavillon gehörte zu einem repräsentativen
Eckhaus, das 1911 erbaut wurde. Im Erdgeschoss befand sich eine Konditorei mit Cafe. In den letzten Jahren der DDR diente das Haus als Begegnungsstätte der „Volkssolidarität.“ — Coswig, Lutherstraße/Ecke Wettinplatz (2004). Der Pavillon gehörte zu einem repräsentativen Eckhaus, das 1911 erbaut wurde. Im Erdgeschoss befand sich eine Konditorei mit Cafe. In den letzten Jahren der DDR diente das Haus als Begegnungsstätte der „Volkssolidarität.“

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Oberer Bahnhof Delitzsch (2003). Der Bahnhof wurde 1872 eröffnet. Er liegt am Kreuzungspunkt zweier Bahnlinien. Bis 1989 besaß er noch einen Fahrkartenschalter und eine Gaststätte. Auf dem Bahnsteig verrichtete ein Schaffner seinen Dienst. Nach der Wende wurde der Bahnhof geschlossen. Die Bahn nutzt ihn heute nur noch als Haltepunkt. Im Jahr 2005 erfolgte der Verkauf an einen privaten Interessenten.

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Dresden, Dr.-Friedrich-Wolf-Straße (2002). Das Gebäude gegenüber dem Neustädter Bahnhof wurde um 1870 erbaut und war 1992 noch dreigeschossig erhalten. Im Erdgeschoss befand sich eine Gaststätte.

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Dresden, Leipziger Straße (2002). Staatliches Puppentheater Dresden: Aus dem Gasthof „Zum Lämmchen“ entstand 1894-97 das von Richard Martin erbaute heutige Gebäude mit Ballsaal, 'Goldenes Lamm' genannt. 1925 wurde es zum Filmtheater umgebaut, ab 1952 diente es als Spielstätte des Puppentheaters. Es hatte 158 Sitzplätze im großen, und 80 Sitzplätzen im kleinen Saal. 1998 zog das Theater aus baulichen Gründen aus.

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Straßenbahnhof Dresden-Mickten, Leipziger Straße (2002). Das Depot wurde1897 in Betrieb genommen. Vor der Wendezeit waren hier die Linien 1, 4 und 5 stationiert. Im Vordergrund ist das Fahrerhäuschen der Schiebebühne zu sehen, mittels der die einzelnen Wagen in die Hallen gefahren werden konnten. Der Straßenbahnhof wurde 1992 geschlossen und 1996 an einen privaten Investor verkauft.

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Engelsdorf, Engelsdorfer Straße (2004). Das Haus gehörte zum Berg’schen Hof, einem ehemaligen Drei-Seiten-Bauernhof. Während die Scheunen als Lager von einer Zentrifugenbau-Firma benutzt wurden, war das Haus im Vordergrund noch bis in die 1990er Jahre bewohnt. Auf dem Hofgelände fanden die „Engelsdorfer Weihnachtsmärkte“ statt.

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Leinenwerk Freiberg, Roter Weg (2005). 1860 als Sächsische Leinen-Industrie-Gesellschaft gegründet, nannte sich der Betrieb zu DDR-Zeiten VEB Vereinigte Leinen-Industrie Großpostwitz, Betriebswerk Freiberg. Es wurden Leinengarne produziert. Seit 1980 kam die Zelt-Herstellung hinzu, wobei 80 % für den Export und nur 20 % für den so genannten Bevölkerungsbedarf bestimmt waren. So fand sich manches Haus- und Steilwandzelt in Katalogen von Neckermann und Quelle wieder. Nach 1990 wurden Teile des Werkes an einem anderen Ort privatwirtschaftlich weitergeführt.

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Görlitz, An der Obermühle (2005). Das Kulturheim diente mit seinen 100 Sitzplätzen als Veranstaltungsraum für den ehemaligen VEB Feuerlöschgerätewerk Görlitz. Der Betrieb stellte unter anderem Löschfahrzeuge auf der Basis von Robur- und Barkas-Fahrzeugen her. Als Konsumgüter wurden PKW-Lastenanhänger HP 500/01 produziert.

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Hoyerswerda, Bahnhofsallee (2005). Ursprünglich als Wohnhaus für Reichsbahnmitarbeiter genutzt, wurde das Gebäude in den 1980er Jahren zum Reichsbahn-Ambulatorium umfunktioniert. Anstelle des heutigen Schriftzuges befand sich früher ein breiter Balkon, der 1983 entfernt wurde.

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Hoyerswerda, Heinrich-Heine-Straße (2005). Der Triebwagen vom Typ VT 173 001 wurde 1964 vom Waggonbau Bautzen gebaut. Nach Einsätzen auf Haupt- und Nebenstrecken des Bahnwerkes Cottbus, diente er seit 1974 der Arbeitsgemeinschaft Modelleisenbahn als Arbeitsraum.

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Kamenz, Hoyerswerdaer Straße (2003). Die Konsumgenossenschaft betrieb hier seit 1958 ein Lebensmittelgeschäft. Der Verkauf von Kinderwagen fand erst in den 1980er Jahren statt. Das Geschäft stand bereits am Ende der DDR leer.

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Kamenz, Markt (2003). Die Räume des Hotels Goldener Stern wurden um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert häufig als Vereinslokal genutzt. So gründete sich beispielsweise hier „Der Fachverein der Textilindustriearbeiter beiderlei Geschlechts für Kamenz und Umgebung.“ Im Jahr 1953 übernahm die HO das Haus. Neben der Nutzung für die Schulspeisung und zahlreichen Kultur-Veranstaltungen, fanden auch Messen statt, wie die Messe der Meister von Morgen (MMM).

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Königstein, Pirnaer Straße (2002). Vor 1750 erbaut, wurde der Laden im Untergeschoss zu DDR- Zeiten als Schreibwarengeschäft genutzt. Dagegen stand das Obergeschoss schon vor der Wende leer.

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Betriebsgebäude. 1966 entstand durch den Zusammenschluss des VEB Druckhaus Einheit und des VEB Graphische Werkstätten der Graphische Großbetrieb Interdruck. Der Betrieb stellte Bücher, Versandhauskataloge, Bildbände und Zeitschriften, wie z. B. „Guter Rat“, „Kultur im Heim“ oder „Sybille“ her. Für die Möbelindustrie wurden als Dekordruck Möbelfolien produziert. Seit 1994 steht das Haus leer und verfällt.

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Leipzig, Theodor-Neubauer-Straße (2005). Der Betrieb Polygraph Leipzig ging aus der ehemaligen Maschinenfabrik Karl Krause, Buchbindereimaschinen Leipzig - gegründet 1876/77 - hervor. Der fünfgeschossige Stahlbetonbau wurde 1914 errichtet. Im Jahre 1970 gründete sich das Kombinat für polygraphische Maschinen Leipzig. Neun Jahre später wurde es nach dem DDR-Politiker Werner Lamberz benannt. Der Betrieb arbeitete mit seinen 15000 Beschäftigten vor allem für den Export und lieferte in mehr als 60 Länder. Produktion: Bau und Ausrüstung polygraphischer Betriebe; Druck-, Schneide- und Buchbindereimaschinen.

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Meißen, Talstraße (2004). Die erste Erwähnung der Reichmühle Meißen stammt aus dem Jahr 1327. Nach der Umgestaltung in den 1920er Jahren wurde noch bis 1990 Korn gemahlen. Der Trichter diente wahrscheinlich zum Sammeln der Kleie.

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Oschatz, Hospitalstraße (2006). Das Ladengeschäft wurde ab 1895 zunächst von einem Zigarrenhändler betrieben. Am Ende der DDR diente es der HO zum Verkauf von Woll- & Kurzwaren. Der Laden sowie das Gebäude stehen seit 1992 leer.

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Plauen, Böhlerstraße (2005). Die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbauten Gebäude der ehemaligen Bleicherei, Färberei und Appreturanstalt wurden 1978 vom VEB Vowetex (Vogtländische Webtextilien) übernommen. Der Betrieb verarbeitete elastischen Pflasterstoff, Verbandmull, Interlock und Charmeuse weiter. Außerdem wurden Möbelstoffe und andere Textilien nachbehandelt. Der Abriss der Gebäude begann 2006.

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Pirna, Dresdener Straße (2006). Der Grundstein für das Kunstseidenwerk in Pirna wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gelegt. Ab 1949 erhielt der Betrieb den Namen des Antifaschisten und Mitbegründers der Kommunistischen Partei, Siegfried Rädel. Im Jahre 1952 entstand für eine Million Mark die Betriebspoliklinik, siehe Foto. Das Werk ging 1993 in Konkurs.

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Riesa, Hamburger Straße (2002). Das Zündwarenwerk Riesa wurde 1923 von der Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Konsumgenossenschaften gegründet. Neben der Produktion von über einer Million Zündholz-Schachteln pro Tag, stellte die pyrotechnische Abteilung ab 1956 auch Wunderkerzen, Bengalhölzer- und fackeln sowie Sturmzündhölzer her. Ab 1.1.1976 firmierte das Werk unter dem Namen VEB Zündwarenwerk. Ende 1993 wurde der Betrieb eingestellt.

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Malzfabrik Schkeuditz (2001). 1872-73 als größte Malzfabrik Europas erbaut, verarbeitete sie zu DDR-Zeiten jährlich 15000 Tonnen Gerste zu Malz. Der Betrieb gehörte innerhalb des Getränkekombinats zur Export-Brauerei Sternburg. 2006 wurde die Fabrik abgerissen.

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Torgau Neustraße (2002). Die Baugeschichte des privaten Wohnhauses, auf dessen Dach der Baum wächst, geht bis in das 16. Jahrhundert zurück. Besonders Birken gedeihen oft über Jahre auf Dächern und in Dachrinnen leer stehender Häuser.

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Wurzen, Altstadt (2003). Das Haus wurde 1873 erbaut und war noch bis 1982 bewohnt. Danach nutzte es der VEB Holzbauelemente Goitzsch, Werk IV in Wurzen als Lager. Zu DDR-Zeit wurde es von der Gebäudewirtschaft verwaltet. 1997 ging das Gebäude wieder in Privateigentum über.

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Zschopau, Neue Marienberger Straße (2005). Das Verwaltungsgebäude des Motorradwerkes Zschopau (MZ) wurde in den 1920er Jahren erbaut. Zur gleichen Zeit ging auch der einzylindrige Fahrrad-Hilfsmotor mit dem viel versprechenden Namen „Das kleine Wunder“ (DKW) in Serie. Mitte der 1980er Jahre stellten die 3000 Beschäftigten über 70000 Motorräder pro Jahr her, davon etwa die Hälfte für den Export. Dazu zählten auch die Motorräder aus der Serie ETZ, die es in 125- bis 300-Kubikzentimeter-Ausführung gab. 1992 wurde das Werk in Liquidation geführt und durch private Investoren in Hohendorf, einem Nachbarort Zschopaus, mit 120 Beschäftigten weitergeführt.

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Zwickau, Audistraße (2001). Um 1900 errichtet, gehörte die Lagerhalle in der ehemalige Walther-Rathenau-Straße ursprünglich zu einer Weingroßhandlung. Sie wurde In den letzten Jahren vor der Wiedervereinigung zum Teil als Bananengroßlager genutzt. Deshalb hieß sie im Volksmund auch nur kurz 'Banane'. Heute wird die Halle zur Lagerung verschiedener Güter der Sächsischen Aufbau- und Qualifizierungsgesellschaft genutzt.